© Susan Karlebowski

Staudenbeet

Mehrere Wildbienenarten sind zur Aufzucht ihrer Nachkommen auf den Pollen von bestimmten Wildstauden angewiesen.


Viele Wildstauden (einheimische, ausdauernde Kräuter) sind hervorragende Nahrungs- und Pollenquellen für bestäubende Insekten. Insbesondere mit der Pflanzung bestimmter Arten wie beispielsweise Glockenblumen (Campanula) können gezielt spezialisierte Wildbienen gefördert werden. Gärten sind wichtig, um diese Ressourcen sowohl kurz- als auch langfristig anzubieten.

Lage
sonnig bis schattig
Fläche
jede Größe, jeder Bodentyp, auch im Topf oder Blumenkasten
Jahreszeit
Frühjahr

Schritt 1

Material beschaffen

Bei der Pflanzenartenauswahl solltest du darauf achten einheimische Wildstauden auszuwählen. Du kannst außerdem nach den Kategorien der sogenannten “Lebensbereiche” von Stauden vorgehen. Diese Lebensbereiche teilen Stauden nach ihren optimalen Wuchsbedingungen ein: unter Gehölzen, am Gehölzrand, auf Freiflächen, im Beet, in Steinanlagen und am Wasser.  Bei der Auswahl standortgerecht verwendeter Arten helfen auch Suchfilter von Staudengärtnereien. Das benötigst du:

  • Blumentopf- oder kasten (falls benötigt)  
  • Spaten oder Schaufel 
  • Fräse (falls benötigt)  
  • Spatengabel oder Rechen 
  • Sand oder Kompost (falls benötigt)  
  • Dünger (falls benötigt)  
  • Einheimische Wildstauden    
  • Wasserschlauch und Regner oder Gießkanne 
  • Bretter oder Platten (falls benötigt) 

Schritt 2

Vorbereitung der Pflanzfläche

Schätze zunächst deine Ausgangssituation ein. Bei einem bestehenden Rasen grabe spatentief um und befreie den Boden sorgfältig von allen Wurzeln. Bei großen Flächen empfehlen wir, den Oberboden maschinell abzuschieben oder mit einer Fräse umzugraben. Du solltest die Pflanzfläche wiederholt mit Spatengabel und Rechen durcharbeiten, um Beikrautwurzeln und aufgehende Sämlinge zu entfernen. 

Dein Boden sollte eine feinkrümelige Struktur haben. Je nach Bodenstruktur muss der Boden verbessert werden. Bei schweren, lehmigen Böden kannst du dafür z. B. organisches Material wie Komposterde und evtl. Sand einarbeiten. Schwere Böden sind Böden mit hohem Ton- und Schluffanteil, die Wasser gut speichern, aber langsam durchlüftet werden. Sie neigen zu Verdichtung und sind schwer zu bearbeiten. Trotz ihrer Herausforderungen sind sie oft nährstoffreich und fruchtbar, wenn gut gepflegt. Einen schweren Boden erkennt ihr daran, dass er sich bei Nässe klebrig anfühlt und an Werkzeugen oder Händen haften bleibt. Wasser versickert nur langsam, wodurch oft Staunässe entsteht, in trockenen Perioden neigt er zur Rissbildung. Er fühlt sich glatt oder schmierig an, wenn man ihn zwischen den Fingern reibt. 

Eine Startdüngung kann je nach Pflanzenartenzusammensetzung förderlich sein, z. B. für Pflanzenarten, die von Natur aus auf humosen, nährstoffreichen Böden wachsen. Einige Pflanzen, die typischerweise eher in einer Magerwiese vorkommen würden, kannst du dagegen auch in reinen Kies pflanzen. 


Schritt 3

Pflanzung

Pflanze die Stauden bei trockenen Bodenverhältnissen, d. h. der Boden darf nicht so feucht sein, dass er bei der Bearbeitung und beim Festdrücken verdichtet wird. Hebe das Pflanzloch entsprechend der Größe des Wurzelballens aus. Einer der häufigsten Fehler beim Pflanzen ist es, dass das Loch zu oberflächlich gegraben wird und der Wurzelballen anschließend über dem Bodenniveau heraussteht. Genauso schlecht ist es aber, die Pflanze zu „Versenken“, also den Vegetationspunkt mit Erde zu überschütten. Drücke die Pflanzen nach dem Einsetzen leicht an und gieße sie.


Pflege

In der ersten Zeit müssen die Pflanzen bei Trockenheit gegossen werden. Kontrolliere ein paar Wochen nach der Pflanzung das Beet auf Beikrautbewuchs. Einjährige Beikräuter kannst du einfach mit einer Hacke oder von Hand entfernen. Entferne Wurzelbeikräuter sorgfältig mitsamt der Wurzel mit Hilfe der Spatengabel (v. a. Zaunwinde (Calystegia sepium) und Quecke (Elymus repens)).

Damit Stauden neu austreiben können, müssen die abgestorbenen Stängel spätestens im Frühjahr abgeschnitten werden. Tote Stängel mit Samenständen bieten Insekten und Vögeln aber Unterschlupf und Nahrung und können auch optisch reizvoll wirken. Deshalb empfehlen wir, entsprechende Staudenarten über den Winter stehen zu lassen. Beim Schnitt im Frühjahr ist es sinnvoll, nicht alle Bereiche auf einmal zu schneiden, um temporäre Rückzugsräume zu belassen. Das Schnittgut am besten noch für ein paar Tage locker liegen lassen, bevor es gehäckselt oder kompostiert wird.

Tipps:

  • Es ist hilfreich für die Pflanzung oder Pflege der Stauden temporäre Platten oder Bretter auszulegen, die den Druck des eigenen Körpergewichtes beim Arbeiten gleichmäßig verteilen. 
  • Haben sich Stauden erstmal entwickelt, hält sich eine Pflanzung viele Jahre ohne großen Jätaufwand. Dennoch bleiben Kontrollen mit kleinen Eingriffen ein- bis zweimal im Jahr notwendig.

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