Totholzstapel
Manche Wildbienen bauen ihre Nester in Totholz.
Totholz ist für viele Insekten ein wichtiger Lebensraum. Es dient als Nahrung, Versteck oder Nistmaterial. Du kannst mit einem Totholzstapel, daher sehr einfach etwas für Wildbienen und andere wichtige Insekten tun.
Schritt 1
Material beschaffen
Für einen Totholzstabel eignet sich jedes Holz über 10 cm Durchmesser:
- Baum- und Strauchschnitt
- Äste
- Baumstämme
- Baumstümpfe
- Holzreste
Zusätzlich wird benötigt:
- Füllmaterial wie kleinere Zweige, Steine
- Schubkarre
Besonders geeignet ist das Holz von Arten wie Eiche (Quercus spp), Buche (Fagus) und Birke (Betula spp). Du solltest kein Holz verwenden, das mit Chemikalien oder Pestiziden behandelt wurde.
Schritt 2
Aufschichten
Der beste Zeitpunkt zum Anlegen eines Totholzstapels ist im Frühling oder Herbst. Im Frühjahr nimmt die Aktivität von Tieren zu, wenn sie aus dem Winterschlaf erwachen oder abwandern. Im Herbst bereiten sich viele Arten aktiv auf den Winter vor, indem sie Schutz und Nahrungsquellen suchen. Aus diesen Gründen sind diese Jahreszeiten besonders geeignet.
Lege zunächst eine Grundschicht aus größeren Stämmen oder Ästen auf den Boden. Dies sorgt für Stabilität und Struktur des Haufens/Stapel. Ordne die Stämme in einem lockeren Haufen an und lasse dabei Lücken zwischen den Stämmen, damit Luftlöcher entstehen und Tiere in den Inneren Bereich gehen können.
Schritt 3
Kleinere Materialien und andere Elemente hinzufügen
Lege nun kleinere Äste, Zweige und holzige Abfälle auf die Grundschicht. Mische verschiedene Größen und Formen von Materialien, um eine abwechslungsreiche Lebensraumstruktur zu schaffen. Die Schichtung kann durchgeführt werden, bis der Haufen/Stapel die gewünschte Höhe erreicht hat. Achte darauf, dass die Struktur offen und luftig bleibt. Falls gewünscht, kann man weitere Elemente wie Steine, Blätter und Pflanzenreste in den Stapel einarbeiten. Diese Materialien können den Lebensraumwert weiter erhöhen.
Schritt 4
Löcher und Hohlräume schaffen
Integriere beim Aufbau des Haufens Öffnungen, Lücken und Hohlräume in der Struktur. Diese Räume bieten Unterschlupf und Nistplätze für Insekten, Vögel und kleine Säugetiere. Zwischenräume zwischen den Stämmen und Ästen für Tunnel und Verstecke sollten geschaffen werden.
Schritt 5
Tipps:
Die Aufklärung über Totholz ist wichtig – mit Hinweisschildern oder Lehrmaterial kann man Besucher über die Bedeutung von Totholz für die Artenvielfalt informieren und ästhetische Normen über die ‚Unschönheit‘ oder ‚Unordnung‘ von Totholz ansprechen. Mit Hilfe von Schildern können Gartenbesucher mehr über die verschiedenen Arten lernen, die auf Totholz als Lebensraum angewiesen sind und verstehen, wie der Erhalt von Totholz in städtischen Landschaften zum Naturschutz beitragen kann.
In Gemeinschaftsgärten kann es ein Problem sein, dass Totholzstücke durch Besuchende entfernt werden. Neben der Aufklärung über Schilder kann es helfen, die Stücke mit länglichen Hölzern oder Ästen und Schrauben zu verbinden, um ein Wegtragen zu erschweren. Auch die Nutzung besonders großer und schwerer Stücke von Baumstämmen kann zur Lösung dieses Problems beitragen. Manchmal werden Totholzstapel auch durch andere Gärtner:innen entfernt, da sie als liegengelassenes Schnittgut oder Stolperfalle wahrgenommen werden. In solchen Fällen kann es helfen, gemeinsam mit den anderen Gärtner:innen eine “wilde Ecke” im Garten zu bestimmen, in der ein Totholzstapel liegen bleiben kann, ohne andere zu stören. Alternativ kann eine Benjeshecke angelegt werden.
Pflege
Beobachte den Totholzhaufen regelmäßig, um die Aktivität der Wildtiere zu beobachten und seinen Zustand zu beurteilen. Im Laufe der Zeit werden sich die Materialien zersetzen und absetzen, so dass man möglicherweise regelmäßig neue Materialien hinzufügen oder die Struktur nach Bedarf anpassen muss.